Beim Thema Klimaschutz scheint uns die Zeit davon zu laufen. Zwei Jahre in Folge hat Deutschland die Gebäude-Klimaziele verfehlt. Mit dem im Oktober ’22 veröffentlichen Referentenentwurf für das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) will das Bundeswirtschaftsministerium nun erstmals einen sektorenübergreifenden Rahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in Deutschland schaffen. Ist nun damit das Fördern am Ende? Kommen nun Fordern, Vorgeben und Müssen?
1. Was kommt da an Vorgaben auf uns zu? Und was heißt eigentlich UNS? Die Immobilienwirtschaft? Die Wohnungswirtschaft? Die Corporates? Ist des einen Vorgabe vielleicht des anderen Schlupfloch?
Und 2. schauen wir, wie immer, in erster Linie auf die Corporates: Obwohl Investieren, Betreiben und Benutzen von Infrastruktur theoretisch in einer Hand eines Unternehmens liegen, sind alle drei Bereiche in ihren wirtschaftlichen Wirkmechanismen voneinander entkoppelt. Wie läuft es denn üblicherweise: Die Kerngeschäftsbereiche melden ihre Bedarfe, die mit Blick auf Geschäftspotenziale gern erfüllt werden. Die Finance-Bereiche kümmern sich um die Investition. Viel oder wenig zu verbrauchen, hat aber in den meisten Konstellationen keinen spürbaren Effekt für die Kerngeschäftsbereiche im Unternehmen. Die Budgets für das Betreiben stehen klassisch unter permanentem Druck und über das Auslassen – „Atmen“ – von Instandsetzung und Modernisierung, verschlechtert sich der Zustand von immer mehr Infrastruktur von Jahr zu Jahr weiter.
Und jetzt ESG, EnEfG et cetera? Wirksamkeit bis dato – zumindest fraglich. Und während all dem machen uns andere längst vor, wie es schneller gehen kann. Das können wir doch besser – oder?
Nachlese PROOF Energieeffizienzgesetz: Kommt jetzt Fordern statt Fördern?